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6. November 2020

STOP Waste – SAVE Food! Wie sieht es bei Ihnen aus?

Worum geht es? Im Zentrum der Studie stehen Lebensmittel und ihre Verpackungen. Diese werden vor allem seit Fridays for Future, […]

Worum geht es?

Im Zentrum der Studie stehen Lebensmittel und ihre Verpackungen. Diese werden vor allem seit Fridays for Future, Klimawandel und Co. verpönt. Aber manche Nahrungsmittel benötigen die Hülle aus Plastik zum „überleben“, oder?

Tatsächlich ist die Frage nach der Berechtigung der Plastikverpackungen nicht pauschal mit richtig oder falsch zu beantworten. Stattdessen geht aus Studie hervor, dass im Einzelfall abgewogen werden muss. Aber kommen wir erstmal zu den Fakten:

  • Rund 30 % der Treibhausgasemissionen hängen mit der Ernährung zusammen.

  • Verpackungen sind für bis zu 2 % des Klimafußabdruckes verantwortlich.

  • EU-weit gibt es ca. 88 Millionen Tonnen verschwendeter Lebensmittel pro Jahr.

  • Konsumenten bevorzugen nachhaltige Verpackungen.

Aus den Fakten wird ersichtlich, dass nicht nur der Plastikmüll ein Problem unserer Lebensmittelindustrie ist – auch die Lebensmittelabfälle schaden dem Klima. Damit Konsumenten die Verpackungen aus einem anderen Blickwinkel betrachten und nicht nur die negativen Aspekte sehen, beleuchtet die Studie „STOP Waste – SAVE Food“ das Thema von allen Seiten.

Die Verpackung macht’s – Lebensmittelverschwendung

Bei den Lebensmitteln selbst kommt es zwar häufig auf das Äußere an – bei der Verpackung zählen jedoch in erster Linie die inneren Werte. Sie hat nicht nur die Aufgabe, die Grillwürstchen handlich zu verpacken. Ihre wichtigste Eigenschaft ist in erster Linie das Frischhalten der Lebensmittel.

Ein kleines Beispiel dazu: Die Verpackung von Rindfleisch

Rindfleisch wird mittlerweile häufig vakuumiert verkauft. Eine Plastikverpackung. Aber die hat einiges drauf, was die Haltbarkeit saftiger Steaks angeht: Darin ist die gesonderte Fleischreifung nicht nötig und statt 6 Tage Haltbarkeit wird die Frische auf bis zu 16 erhöht. Während der Studie war die Abfallrate eines solchen Produktes im Handel um rund 35 % geringer. Durch die richtige Verpackung wird unnötiger Lebensmittelabfall vermieden. Es müssen dementsprechend auch die Kostenersparnisse durch die geringeren Abfälle beachtet werden. Das ist auch hinsichtlich unterschiedlicher Portionsgrößen wichtig. Wer isst schon 2 Kilogramm Kartoffelpuffer auf einmal? Davon landet zumindest in einem Single-Haushalt etwas im Hausmüll. Wird die Ware in kleineren Portionen „mehr“ verpackt, geschieht das nicht. In dem Falle wäre die zusätzliche Verpackung schonender als die Entstehung von Lebensmittelabfällen. Die Frage ist also: Wiegt das geringe Verpackungsaufkommen die Lebensmittelverschwendung auf?

Verpackungen und das Kaufverhalten

Das Ziel der Industrie ist es, neben Plastik auch Lebensmittelabfälle zu vermeiden. Andernfalls sind die investierten Ressourcen umsonst. Die Aufgabe? Der ökologische Nutzen der Schutzfunktion einer Verpackung und die Menge der ansonsten entstehenden Lebensmittelabfälle müssen gegeneinander abgewogen werden. Denn: Hält die Schutzfunktion einer Verpackung das, was sie verspricht, dann zahlt auch die Plastikverpackung sich in Bezug auf den Umweltschutz aus. Die Käufer müssen also den Nutzen jeder Verpackung sehen – und ihre Daseinsberechtigung verstehen.

Welche Rolle spielt die Verpackung für den Konsumenten?

Zunächst muss man für die optimale Verpackung von Lebensmitten aber nachvollziehen, welche Rolle diese bei der Kaufentscheidung spielt. Viele Kunden bevorzugen mittlerweile Verpackungen, die einen möglichst natürlichen Eindruck machen: Karton, Glas oder biologisch abbaubare Materialien gefallen besser als Kunststoff. Der hat durch die Wandlung während der letzten Jahre ein negatives Image bekommen. Stattdessen wird er als überflüssig und die Nahrungsmittel als „überverpackt“ gewertet.

Dieses Kaufverhalten mag daran liegen, dass die Konsumenten das Problem der Lebensmittelabfälle nicht als so populär ansehen wie das des Plastikmülls. Verpackungsreste werden in der Regel schlimmer aufgefasst – Lebensmittelabfälle hingegen sind nicht so ein großes Problem.

Betrachtet man die Verpackungen genauer, wird jedoch klar, dass auch Plastik als Lebensmittelverpackung seine Daseinsberechtigung besitzt. Stellen Sie sich mal ein Stück frisches Rindfleisch vor – aufbewahrt in einer Kartonage (natürlich ohne künstliche Beschichtung). Schnell zeigt sich, dass das so nicht geht. Entweder es müssen gute Alternativen her – oder die Notwendigkeit von Kunststoff wird erkannt.

Pauschale Aussagen sind nicht möglich – Handeln Sie individuell

Was sagt uns das? Der Verzicht auf eine Verpackung ist nicht unbedingt besser. Denn diese ermöglicht die höchste Haltbarkeitsdauer der Lebensmittel. Ohne fachgerechte Verpackung entstehen mehr Lebensmittelabfälle – Ressourcen werden unnötig verschwendet. Es lässt sich keine pauschale Aussage über dieses Thema treffen. Mit den Ergebnissen der Studie steht die Industrie vor der Aufgabe, optimierte Verpackungen zu entwickeln. Diese sollten sowohl umweltschonend als auch sicher sein.

Achten Sie auf Ihre Kunden und auf Ihre Waren: Welche Verpackungen werden bevorzugt? In welchen Gebinden halten sich Ihre Köstlichkeiten am längsten? Fakt ist: Nachhaltigkeit ist auch Imagearbeit. Zur typischen Plastikverpackung zu greifen, ist am einfachsten – schauen Sie sich trotzdem an, wie Sie Ihre Verpackungen optimieren können. Immer im Auge: Qualität und Haltbarkeit der Lebensmittel.

06.11.2020

Ihr Ansprechpartner

Nathalie Mertensotto
Lebensmittel & Zutaten

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