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14. September 2021

Klimawandel sorgt für höhere Lebensmittelpreise

Wetter immer unausgeglichener – Kaffeebauern in Brasilien sind besorgt Die Sorgen sind nicht unbegründet: Seit März herrscht im Land der […]

Wetter immer unausgeglichener – Kaffeebauern in Brasilien sind besorgt

Die Sorgen sind nicht unbegründet: Seit März herrscht im Land der Arabica-Kaffeebohnen eine Jahrhundertdürre. Der Bauer Mauricio Pinheiro und auch viele andere mussten neue Brunnen graben und das ohnehin knappe Wasser im alltäglichen Leben reduzieren. Schließlich sollten die Pflanzen am Leben erhalten werden, sie stellen doch die zentrale Einkommensquelle dar. Im brasilianischen Sommer, der von Januar bis April geht, fiel in den Kaffeeanbauregionen seit Beginn der Wetteraufzeichnung noch nie so wenig Regen.

Das Trauerspiel geht noch weiter: Wenn ab Mai auf der südlichen Halbkugel der Winter beginnt, taucht bereits das nächste Problem am Horizont auf. Dann ist nicht mehr die Dürre kritisch. Stattdessen droht Frost durch nächtliche Minusgrade. Für junge Kaffeepflanzen und Setzlinge bedeutet das den sicheren Tod. Der Kaffeebauer Joseph Reiner erzählte dem Nachrichtensender Bloomberg, dass von seinen 200.000 Setzlingen 120.000 Stück zerstört wurden – er hatte sie erst im vergangenen Jahr gepflanzt. Andere Anbauer rechnen mit Ernteeinbußen von 30 Prozent. Und das über Jahre hinaus, weil die durch den Frost zerstörten Kaffeebohnensetzlinge erst wieder neu ausgesät werden müssen.

Nicht nur in diesem Teil der Erde gibt es Sorgenfalten

Überall auf der Welt ist das Wetter gerade für jede Menge Kummer verantwortlich. Durch eine Dürreperiode fällt die Weizenernte in Kanada so gering aus wie seit 30 Jahren nicht mehr. In den USA wird seit Beginn der Aufzeichnungen im Jahr 1866 die geringste Haferernte eingefahren und in China schadet die übermäßige Trockenheit der Schweinehaltung.

Doch nicht nur die lang andauernde Dürre beschäftigt die Agrar-Experten: Durch starke Regenfälle in Deutschland befürchten sie, dass sich Parasiten und Pilze nun ungehemmt auf den Feldern ausbreiten können.

Preise der Mercantile Exchange in Chicago

Durch die Wetterextreme steigen natürlich auch die Preise:

  • Kaffee: + 60 %

  • Mais: + 60 %

  • Sojabohnen: + 54 %

  • Zucker: + 47 %

  • Weizen: + 22 %

Das sind die Preise der Mercantile Exchange in Chicago, wo die Weltmarktpreise für landwirtschaftliche Produkte festgelegt werden.

Auswirkungen auf deutsche Preise umstritten

Aktuell spüren Verbraucher die Preissteigerungen noch nicht in allen Supermärkten. Laut Internationalem Währungsfonds könne es zwischen 6 und 12 Monaten dauern, ehe Konsumenten die Auswirkungen beim Einkauf bemerken – also 2022.

Doch warum ist das so? Der erste Grund ist, dass viele Agrar-Rohstoffe wie Weizen oder Soja erst verarbeitet werden, bevor sie als Brot oder Tofu im Supermarktregal landen. Der zweite Grund: Die Händler werden zu diesem Zeitpunkt noch auf der Grundlage von alten Verträgen beliefert. Sobald neue Handelsabkommen geschlossen werden, sind auch die steigenden Preise ein Thema.

Es ist jedoch nicht sicher, ob sich die Lebensmittelpreise für Verbraucher erhöhen. Robert Kecskes vom Marktforschungsinstitut GfK (Growth from Knowledge) sagt, dass zumindest ein Teil der gestiegenen Beschaffungskosten an die Konsumenten weitergegeben werden müsse.

Die AMI (Agrarmarkt Informations-Gesellschaft) widerspricht: Es heißt auf Anfrage, dass gerade bei verarbeiteten Lebensmitteln auch viele andere Faktoren bei der Preisgestaltung mitspielen. Am Beispiel von Deutschland sind das die Energiepreise, die durch die CO2-Steuer gestiegen sind, und der durch die Mehrwehrwertsteuersenkung ausgelöste Basiseffekt. Auch diese beiden Aspekte können für die steigenden Preise verantwortlich sein.

Welthunger: 811 Millionen Menschen sind betroffen

Teurere Lebensmittel? Bei frischen Produkten zeigte sich das bisher noch nicht. Insgesamt gab es lediglich eine Steigerung von 0,5 % im Vergleich zum Vorjahr. Bei einzelnen Produkten hat sich das so gezeigt:

  • Eier: + 9,1 %

  • Geflügel: + 7,4 %

  • Kartoffeln: – 7,4 %

Der Einfluss des aktuellen Wetters auf den Anbau von Getreide, Obst und Gemüse ist in Deutschland bisher noch nicht absehbar. Regionale Ausfälle sind laut AMI möglich. Beispielsweise können durch die Hochwasserkatastrophe in Rheinland-Pfalz einige Weinberge und Getreidefelder zerstört worden sein. Schlimmere Ernteeinbußen sind aber laut Expertenmeinung nicht zu befürchten.

Weltweit betrachtet sieht das Bild nicht viel besser aus: Im vor rund 5 Wochen von der UN veröffentlichten Welternährungsbericht wird deutlich: Rund 811 Millionen Menschen leiden global Hunger. Das sind 8,4 % mehr als im vergangenen Jahr.

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14.09.2021

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