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Nutri-Score: DFV fordert Anpassungen der Kriterien

Der Nutri-Score: Inzwischen ist er fester Bestandteil auf Lebensmittelverpackungen. Was der Nutri-Score ist und wie er berechnet wird, haben wir Ihnen hier aufgeschrieben. Zur Berechnungsgrundlage gehören neben den günstigen und ungünstigen Inhaltsstoffen auch die Kalorien. Ungünstige Stoffe sind beispielsweise ein zu hoher Energiegehalt, Zucker, gesättigte Fettsäuren und Natrium. Positiv wirkten sich Nährwerte wie Proteine, Ballaststoffe und die Anteile von Obst, Gemüse oder Nüssen aus.

Doch warum fordert der Deutsche Fleischer-Verband (DFV) jetzt neue Anpassungen der Kriterien? Er findet, dass Lebensmittel tierischen Ursprungs unfair beurteilt werden. Zum Beispiel wird der Nutri-Score von Fleisch anders berechnet als der von Käse.

Gleiches Recht für alle (Lebensmittel)?

Alle Mitgliedsstaaten, die das Nutri-Score-System anwenden, haben ein wissenschaftliches Gremium geschaffen, das mögliche Änderungen des Bewertungsschemas prüfen soll. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat die Möglichkeit eingeräumt, Vorschläge zu Weiterentwicklungen des Algorithmus zu übermitteln. Diese werden dann von den Experten des wissenschaftlichen Gremiums überprüft. So steht es in einer Mitteilung des DFV an seine Mitglieder.

Berücksichtigt der Nutri-Score alle Inhaltsstoffe eines Produkts?

Grundsätzlich lässt sich die Frage nach der Berechnung aller Inhaltsstoffe mit Nein beantworten. Im Nutri-Score werden nur die wichtigsten Nährstoffe berücksichtigt, um ein Gesamtbild zu erstellen. Beispielsweise fließen Vitamine, Mineralstoffe und Zusatzstoffe wie Geschmacksverstärker und Aromen nicht in die Bewertung mit ein. Auf diese Weise erhalten Verbraucher und Verbraucherinnen einen schnellen Überblick und können sich beim Einkauf besser orientieren. Klar ist: Obwohl der Nutri-Score umstritten ist, nutzt ihn die Mehrheit der Konsumenten und Konsumentinnen als Informationsstütze beim Einkauf.

Und ein Blick auf die Nährwerttabelle oder die Zutatenliste hilft, um weitere Informationen über ein Nahrungsmittel einzuholen. Warum es keine zusätzliche Bestimmung erfordert? Ganz einfach: Nahrungsmittelproduzenten müssen die Angaben ohnehin auf den Verpackungen machen – in der Nährwerttabelle oder im Zutatenverzeichnis. Aus diesem Grund ist laut den FAQs des BMEL zum Thema Nutri-Score keine zusätzliche Anrechnung notwendig.

Was meint der Deutsche Fleischer-Verband dazu?

Der Verband hat zu dem Thema Stellung bezogen und fordert nun, dass der Proteingehalt bei Fleisch und Fleischprodukten so angerechnet wird, wie es bei Käse der Fall ist. Fleisch liefere zudem im Rahmen einer ausgewogenen und gesunden Ernährung wichtige Mikronährstoffe und Vitamine. Das sei der Grund, warum eine Differenzierung zwischen Fleisch und Käse nicht sachgerecht sei.

Zusätzlich müssten auch die Ergebnisse der Reduktionsstrategie bei Zucker, Fett und Salz im Nutri-Score abzulesen sein.

Gibt es Ergebnisse zu den Forderungen des DFV?

Laut DFV soll sich das wissenschaftliche Gremium noch in diesem Jahr mit den eingereichten Stellungnahmen, sprich Änderungsvorschlägen, beschäftigen. Das Ergebnis bleibe abzuwarten.

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