Wo kommen die US-Strafzölle her?

Die USA fordern seit Oktober 2019 Abgaben auf Keks- und Backwaren in Höhe von 25 %. Es war die Reaktion auf die Subventionen, die einige Länder der EU für Airbus geleistet haben. Airbus ist der europäische Hauptrivale des US-Flugzeugbauers Boeing.

Daraufhin sind die Exporte in die Vereinigten Staaten im ersten Halbjahr 2020 um 30 % eingebrochen, berichtete der Bundesverband der Süßwarenindustrie (BDSI). Bislang waren die USA für die Gebäckproduzenten der wichtigste Markt außerhalb der EU.

Die meist familiengeführten, mittelständischen Unternehmen müssen jetzt ohne diesen mühsam erschlossenen Markt auskommen. Von heute auf morgen ging ihnen ein Markt verloren, der Arbeitsplätze mit sich brachte. Die seien jetzt in Gefahr, beklagte Andreas Nickenig, Vorsitzender der Fachsparte Feine Backwaren im BDSI. Für viele Unternehmen ist das Geschäft in den USA wichtig, damit sie ihre Produktionsstätten auslasten können.

Neben Backwaren wurden auch weitere Lebensmittelspezialitäten wie Wein, Käse, Butter und Olivenöl mit empfindlichen US-Strafzöllen belegt.

Die Unternehmen üben nun Kritik an der Politik. Anders als in Ländern wie Frankreich und Italien habe sich Deutschland lediglich auf Industriegüter fokussiert. Der Bundesverband der Süßwarenindustrie plädiert für einen Ausgleichsfond zur Entschädigung unbeteiligter Betriebe bei Auseinandersetzungen wie dem Airbus-Streit.

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