Ein Feiertag für einen Kuchen

Der kuriose Ehrentag des Apfelkuchens beruht wohl auf der tiefen Verbundenheit vieler US-Amerikaner zu der beliebten Süßspeise. Die lange Tradition von Apple Pies in der amerikanischen Küche hat dem Apfelkuchen kulturelle Bedeutung zukommen lassen. In vielen Haushalten, Diners oder Restaurants kommt er als gelungenes Dessert auf den Tisch.

Aus diesem Grund wird bei dem Aktionstag auch gebacken und geschlemmt. Das Backen von Apfelkuchen hat aber nicht nur in der amerikanischen Küche festen Bestand. Auch in der deutschen Küche ist der Obstkuchen eine verlässliche Größe mit reichlich Geschichte – und Omas Apfelkuchenrezept mitunter ein gut behütetes Familiengeheimnis. Ein passender Anlass also, das beliebte Gebäck etwas genauer zu betrachten.

Der Wert des Apfels im Kuchen

Was wäre der Kuchen wohl ohne seine namensgebende Grundzutat? Vermutlich gewöhnlich, vielleicht ein bisschen trocken. Der Apfel macht den Kuchen zu etwas Besonderem, was je nach Zubereitung für ein echtes Geschmackserlebnis sorgt. Aber was genau macht die Äpfel darin so wertvoll?

Gesundheit

Das Sprichwort „An apple a day keeps the doctor away“ bezieht sich auf die gesundheitsfördernden Aspekte des beliebten Obstes. Aufgrund der vielfältigen Nährstoffe kann der Verzehr von Äpfeln beispielsweise dazu beitragen, das Risiko für Krebserkrankungen, Diabetes oder Beeinträchtigungen des Herz-Kreislauf-Systems zu verringern. In Abhängigkeit von der Sorte stecken in Äpfeln etwa:

• viele Ballaststoffe: Diese können dazu beitragen den Cholesterinspiegel zu senken, den Blutzuckerspiegel zu regulieren oder die Verdauung zu fördern.

• zahlreiche Vitamine: Unterschiedliche B-Vitamine sowie Vitamin C, E, K und A bringen den Stoffwechsel in Gang, stärken die Immunabwehr und unterstützen die Sehkraft.

• Mineralstoffe: Hohe Werte an Eisen, Magnesium, Kalzium und Kalium spielen für Muskeln, Knochen, Blutdruck sowie die Nervenfunktion eine bedeutende Rolle.

• hohe Wasseranteile: Etwa 85 % der Frucht besteht aus Wasser – was sie zu einem hervorragenden Durstlöscher macht.

• wichtige Phytochemikalien: Diese sogenannten sekundären Pflanzenstoffe besitzen eine antioxidative Wirkung, schützen den Körper vor Schäden durch freie Radikale und verringern das Krankheitsrisiko.

Tipp: Was die Frage „Schale mitessen oder nicht?“ angeht, sollte man sie bei Äpfeln bestenfalls mitessen. Ein Großteil der gesundheitsfördernden Inhaltsstoffe steckt nämlich in oder direkt unter der Schale. Außerdem enthalten rote Äpfel in der Regel mehr der wertvollen Inhaltsstoffe als grüne.

Vielfalt

Groß, klein, rot, grün, süß, sauer… Es gibt weltweit tausende verschiedene Sorten, die mit unterschiedlichen Größen, Farben, Geschmacksrichtungen und Nährstoffwerten einhergehen. Für den Verzehr geeignet sind bei weitem nicht alle. In Deutschland sind besonders die Apfelsorten Elstar, Braeburn und Jonagold gefragt. Sie besitzen unterschiedliche Aromen und unterscheiden sich zudem in Bezug auf ihre Festigkeit oder Saftigkeit.

Welche Sorten eigenen sich besonders fürs Backen?

Wer einen perfekten Apfelkuchen zaubern möchte, der aromatisch ist und bei dem die Konsistenz der Früchte erhalten bleibt, sollte auf entsprechende Apfelsorten setzen. Backäpfel sind grundsätzlich festfleischig, weniger wässrig und entfalten beim Backen ein großartiges Aroma. Diese Eigenschaften treffen unter anderem auf die Sorten Braeburn, Boskop, Elstar oder die weniger bekannte Sorte Jonathan zu. Feste Äpfel mit einem süß-säuerlichen Aroma machen sich in einem Apfelkuchen auf jedem Fall immer gut.

Verfügbarkeit

Ein weiterer unbestreitbarer Wert von Äpfeln liegt in ihrer hohen Verfügbarkeit. Heimische Äpfel haben im Herbst Saison, können aufgrund ihrer guten Lagerfähigkeit aber über viele Monate hinweg gegessen werden. Bestenfalls wird das Obst an einem kühlen und dunklen Ort, bei Temperaturen zwischen 0 und 5 Grad Celsius aufbewahrt. Da sie druckempfindlich sind, sollten die Früchte zusätzlich nebeneinander statt gestapelt aufbewahrt werden.

Bei idealen Bedingungen können sich die Äpfel bis zu 5 Monate halten. Es muss also nicht immer etwas Exotisches sein, wenn man so viel leckere und gesunde Apfelvielfalt vor der eigenen Haustüre geboten bekommt.

Apfelkultur in Deutschland

Der Apfel, ob in einem Kuchen veredelt oder nicht, gehört nicht nur in den Vereinigten Staaten zu einem festen kulturellen Bestandteil. Der Apfel gilt als Lieblingsobst der Deutschen – und diese Beliebtheit kommt nicht von ungefähr: Die Anbaubedingungen für die runden Klassiker sind günstig und der Apfelanbau blüht. Apfelbäume sind in unserer Landschaft nicht nur ein vertrauter Anblick, Deutschland verfügt mit dem Alten Land auch über das größte zusammenhängende Obstanbaugebiet Nordeuropas – und 90 % dieser Fläche wird für Äpfel genutzt.

Rezeptvielfalt des Klassikers gegen Langeweile

Es gibt unzählige Arten, einen saftigen und leckeren Apfelkuchen zu backen: versunkener oder gedeckter Apfelkuchen, Apfelstrudel, Apfelgalette, mit oder ohne Pudding, als Blechkuchen oder Torte. Beim Teig hat man etwa die Wahl zwischen Hefeteig, Rührteig oder Mürbeteig. Weicht man von klassischen Rezepturen ab, werden als Backzutat häufig unterschiedliche Gewürze oder Nüsse und Rosinen beigemischt. Oder das traditionelle Rezept von Oma enthält eine Geheimzutat, die das Gebäck unwiderstehlich macht.

Apfelkuchen, ob nach klassischer Rezeptur oder in einer modernen Variation, sind üblicherweise sowohl kalt als auch warm ein Genuss. Häufig werden sie zudem mit einer Kugel Vanille-Eis oder Schlagsahne genossen. Alles in allem – ein absoluter und zuverlässiger Gaumenschmaus!

Behält ein gebackener Apfel seine wertvollen Inhaltsstoffe?

Beim Backen gehen einige der Nährstoffe und Vitamine verloren, viele wertvolle Inhaltsstoffe bleiben aber erhalten. Damit Ballaststoffe, Antioxidantien und Mineralstoffe auch zubereitet möglichst stabil bleiben, sollte ein Apfelkuchen nicht zu lange und idealerweise bei niedrigen Temperaturen gebacken werden.

Die Kunst des Apfelkuchens mit Ehlert

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