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23. Juni 2023

Regionalität in der Lebensmittelproduktion

Was ist mit regional und saisonal gemeint? Wenn man sich der Thematik nähern will, hilft ein näherer Blick auf die […]

Was ist mit regional und saisonal gemeint?

Wenn man sich der Thematik nähern will, hilft ein näherer Blick auf die zur Debatte stehenden Konzepte. Regional und saisonal – was ist unter den beiden Begrifflichkeiten im Zusammenhang der Lebensmittelproduktion zu verstehen?

Regional

Regionalität bezieht sich darauf, wo Lebensmittel angebaut, produziert und vertrieben werden. Der Begriff meint die Herstellung und den Verbrauch von Lebensmitteln innerhalb einer begrenzten geografischen Region. Wie genau eine solche bemessen ist, ist dabei nicht einheitlich festgelegt. So kann ein kleiner Landkreis, ein Bundesland oder selbst ein ganzes Land unter die Definition der Regionalität fallen.

Saisonal

Alles hat seine Zeit – so auch die Ernte landwirtschaftlicher Erzeugnisse. Eine saisonale Lebensmittelversorgung bezieht sich auf den Konsum von Lebensmitteln in Einklang mit ihrem natürlichen Wachstumszyklus. Dieser unterscheidet sich je nach Nahrungsmittel, Jahreszeit und Klimazone. Der Aspekt der Saisonalität bezeichnet damit die natürliche Verfügbarkeit von Rohstoffen im Laufe eines Jahres.

Die Kombination beider Aspekte in puncto Ernährung meint dementsprechend, dass man sich beim Bezug von Lebensmitteln auf solche konzentriert, die sowohl zum aktuellen Zeitpunkt des Jahres als auch in der näheren Umgebung verfügbar sind. Vielen Verbrauchern ist ein regionaler und saisonaler Faktor wichtig. Sie sehen darin die Basis für einen nachhaltigen Nahrungsmittelkonsum, der durch eine Vielzahl von Vorteilen überzeugt.

Vorteile eines regionalen Nahrungsmittelkonsums

Wer beim Einkauf gezielt auf Produkte der Region setzt, will hierdurch meist einen der folgenden positiven Effekte hervorrufen:

  • Mehr Frische und besserer Nährstoffgehalt:

Regionale Produkte können in Sachen Frische und Geschmack überzeugen. Da die Transportwege kürzer sind, gelangen die Lebensmittel in der Regel schneller vom Erzeuger zum Verbraucher. Dadurch können Obst, Gemüse oder andere Erzeugnisse ihren optimalen Reifegrad behalten und ihren vollen Geschmack und Nährstoffgehalt entfalten.

  • Stärkung der lokalen Landwirtschaft:

Durch den Kauf regionaler Produkte wird die lokale Landwirtschaft unterstützt. Dies stärkt unter anderem kleinbäuerliche Strukturen, sichert Arbeitsplätze und kann die Wertschätzung für landwirtschaftliche Erzeugnisse erhöhen. Gleichzeitig ist es möglich, dass sich dieser Fokus positiv auf die Preisgestaltung auswirkt, da eine regionale Abnahme den Preisdruck seitens des globalen Marktes verringert.

  • Förderung regionaler Wertschöpfungsketten:

Zusätzlich zur Landwirtschaft wird durch den Kauf regionaler Produkte die lokale Wirtschaft insgesamt unterstützt. Denn auch Lebensmittelproduzenten und Verarbeitungsbetriebe der Region profitieren von der Abnahme in der Nachbarschaft. Dies trägt ganz allgemein zum wirtschaftlichen Wohlstand der Gemeinschaft bei.

  • Verringerte Abhängigkeit:

Die Stärkung regionaler Strukturen bringt auch den Vorteil einer erhöhten Unabhängigkeit mit sich. Die Förderung einer regionalen Ernährungssicherung kann dazu beitragen, dass Lieferketten auch in globalen Krisensituationen robust aufrechterhalten werden können.

  • Verbesserte Klimabilanz:

Der Transport von Lebensmitteln rund um den Globus führt zu Treibhausgasemissionen. Durch den Kauf regionaler Produkte werden lange Transportwege vermieden, was diesbezüglich zu einer Verringerung des Energieverbrauchs führen kann – einhergehend mit verminderten Umweltauswirkungen. Gleichzeitig bewirkt die Stärkung kleinbäuerlicher Strukturen in der Regel auch eine Stärkung der Biodiversität. In kleinen Betrieben wird häufiger auf nachhaltige Techniken wie die des biologischen Anbaus gesetzt und auf den Einsatz chemischer Pestizide und Düngemittel verzichtet – weitere positive Umweltaspekt zugunsten der Regionalität.

  • Mehr Transparenz und Wissensaufbau:

Wenn die Nähe zu Anbaumethoden, Produktionsprozessen und Qualitätsstandards erhöht wird, lässt sich eine engere Verbindung zwischen Produzenten und Verbrauchern aufbauen. Ein hierdurch entstandenes Vertrauen schafft eine notwendige Orientierung und kann dazu beitragen, dass die gesellschaftliche Teilhabe bei der Gestaltung sozialer und ökologischer Standards zunimmt.

Probleme der Regionalität bei der Lebensmittelproduktion

Die Annahme, regionale Produkte seien zwangsläufig nachhaltiger, gesünder und umweltfreundlicher als importierte Waren, trifft dennoch nicht zwangsläufig zu. Bei der Umsetzung des Vorhabens von Regionalität und Saisonalität in der Lebensmittelbranche treten auch einige Herausforderungen sowie kritische Aspekte auf.

  • Beschränkte Auswahl

Durch die Beschränkung auf einen regionalen Lebensmittelbezug, kann die Verfügbarkeit bestimmter Lebensmittel je nach Region und Jahreszeit begrenzt sein. Der Kritikpunkt zielt unter anderem darauf ab, dass die eingeschränkte Vielfalt zu einer weniger abwechslungsreichen und eventuell weniger gesunden Ernährung führen kann.

  • Lebensmittelknappheit

Bei der ausschließlichen Versorgung über regionale und saisonale Lebensmittel kann es zu empfindlichen Engpässen kommen. Denn die Unabhängigkeit von globalen Strukturen und der Fokus auf eine lokale Infrastruktur kann auch zu Problemen führen. Beispielsweise bei regionalen Wetterereignissen, die sich negativ auf die Erträge auswirken. Regionale Ernteausfälle führen in der Folge zu Problemen in der Lebensmittelversorgung. Gleichzeitig kann es in Regionen mit starkem Bevölkerungswachstum und begrenzter landwirtschaftlicher Kapazität schwierig sein, die Versorgungssicherheit aufrechtzuerhalten, etwa in urbanen Ballungsräumen.

  • Preissteigerungen

Mit einer möglichen Verknappung oder dem Fokus auf lokale Produktionsprozesse können die Preise der Waren stark steigen. So ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Betriebskosten für Bauern in bestimmten Regionen umfangreicher ausfallen und sich etwa Lohnkosten erhöhen, was sich wiederum auf den Preis der Waren niederschlägt.

  • Regionalität ungleich Nachhaltigkeit

Die Forderung nach mehr Regionalität kann auch bedeuten, dass die Nachhaltigkeit der kultivierten Güter sinkt. Anbaubedingungen unterscheiden sich je nach Region. Will man das Angebot an bestimmten Lebensmitteln aber unbedingt aus der näheren Umgebung beziehen, kann dies beispielsweise zu einem ineffektiven und übermäßigen Flächenverbrauch, dem vermehrten Einsatz von Düngemitteln und anderen Ressourcen oder einer Überbeanspruchung der Böden führen.

  • Fokus auf geografische Nähe statt Energieaufwand

Regional kultivierte Güter haben nicht zwangsläufig eine bessere Klimabilanz als importierte Nahrungsmittel. Vor allem, wenn der Aspekt der natürlichen Saisonalität geringere Berücksichtigung findet. So kann beispielsweise der Betrieb von Gewächshäusern energieaufwändiger ausfallen als der Import von Produkten. Setzt man den Fokus auf einen niedrigen CO2-Ausstoß, ist vielmehr Effizienz als Nähe ausschlaggebend. Hier kommt erschwerend hinzu, dass kleine und mittlere Betriebe häufig energieineffizienter arbeiten als Großbetriebe. Ihnen fehlt es oftmals an einer ausgebauten Infrastruktur und den notwendigen Ressourcen, um die logistischen Herausforderungen ressourcenschonend zu meistern.

Auch die Lagerung saisonaler Lebensmittel kann deren Energieverbrauch derart steigern, dass er dem von importierten Waren in nichts nachsteht oder ihn eventuell sogar übersteigt.

Bedingungen beim Für und Wider in Sachen Regionalität

Um der Forderung nach mehr Regionalität und ihren vielen Implikationen sinnvoll nachkommen zu können, sind unterschiedliche Aspekte zu berücksichtigen. Es braucht Transparenz und ein Bewusstsein der Verbraucher darüber, welche Faktoren für eine erfolgreiche und umweltbewusste Umsetzung zu berücksichtigen sind.

Die Herausforderungen und Nachteile beim Fokus auf eine regionale und saisonale Lebensmittelproduktion sollen die vielen nennenswerten Vorteile jedoch nicht zunichtemachen. Die bestehenden Herausforderungen der Lebendmittelbranche erfordern einen nachhaltigen Wandel – und der Fokus auf eine regionale Lebensmittelversorgung ist ein Weg von vielen, diesen zu begegnen. Zusätzlich stehen viele innovative Verfahren und Techniken in den Startlöchern, welche die regionale Verfügbarkeit von Nahrungsmitteln und deren Vielfalt weiter verbessern – etwa die zukunftsweisenden Möglichkeiten des Urban Farmings. Und wer weiß schon, mit welchen Verfahren zur Steigerung der Energieeffizienz diese zukünftig aufwarten.

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23.06.2023

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